Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Don Garlits Interview
Matthes427
04.08.2004, 13:58
Tach zusammen !
Habe ich gerade gefunden - Don Garlits über die Sicherheit im Top Fuel Racing nach dem Unfall von Darrel Russel - sehr interessant :
http://www.competitionplus.com/07_15_2004/don_garlits.html
Gruß
Matthias
The lonesome Dragstripper
04.08.2004, 15:16
hallo,
wirklich sehr interessant.
denken die in den staaten ernsthaft über ne streckenverkürzung nach?
die fahren 90% nitro, in europa auch?
sind die us regeln auch für europa von bedeutung, ich meine so eins zu eins?
wird ne us änderung auch in europa von der FIA umgesetzt?
vielleicht hat ja jemand ein paar antworten auf diese fragen...
das die ganze kiste in einem schwer zufassenden rahmen abläufft (Top Fuel) ist klar, wenn man dann wieder mal ein paar zahlen ließt wird einem das erst mal wieder richtig bewusst.
grüße
Markus
Ich selbst bin ein Don Garlits Fan und in dem Interview fielen mir folgende Statements auf - die nicht unbedingt nur auf Top Fuel/Funny Cars zutreffen:
"The bottom line is that these cars are way too fast for the facilities that they run on. To run two of these cars side-by-side the way they are is asinine."
Die Dragstrips in USA sind - entgegen hiesiger Meinung - nicht alle perfekt, aber, oft um Welten besser als das was wir hierzulande (bzw. Europa) haben...
Meine Rede: fahre auf einem Track nur das was auch sicher ist, einen Tick schneller lieber "single runs" als Katastrophe - oder eben 1000 Fuß/Achtelmeile.
Die Bedingungen sind schließlich für alle Teilnehmer der betroffenen Klassen die gleichen.
We had a match race at Englishtown and that place is always nice and clean…perfect. .... They brought a small hamper with the bottom full of pieces that they picked up off of the racetrack. Those were very little pieces, yet they could have cut a Goodyear tire...
Speziell das ist mir bei einer deutschen Großveranstaltung dieses Jahr aufgefallen:
auf meine vorsichtige Bitte an das Starterteam mal den Besen zu nehmen und zu kehren bekam ich eine Abfuhr von mehreren Stellen und sogar den Hinweis daß man mir in Bitburg auch nicht sagen würde was ich zu tun hätte.
Ich sammelte selber je zwei Schrauben und zwei Drähte, plus unzählige Steinchen ein. Hätten vielleicht keinen Unfall verursacht, wären aber auch nicht gesund im Burnout gewesen.
Matthes427
05.08.2004, 13:37
Ich selber hege da sehr zwiespältige Gefühle was die "Einbremsung" der Top Fueler angeht.
Auf der einen Seite gibt es natürlich für mich als Fan nichts aufregenderes, als ein Kopf an Kopf Race mit womöglich zwei 4 er Zeiten, aber es gehört auch nicht viel Phantasie
dazu sich vorzustellen, was da alles passieren könnte - z. Bsp. wenn die Fahrzeuge sich in der Mitte treffen, Reifenplatzer o.ä.
Als ich vor 2 oder 3 Jahren mit der orangen Presseweste nahe an der Ziellinie direkt neben der Strecke stand und Andy Carter und Brady Kalivoda mit fast Topspeed in 5-6 Meter Abstand an mit vorbei gedonnert sind, war ich regelrecht geschockt von der Gewalt und dem irsinnigen
Speed. Das werde ich wirklich nie vergessen !
Seitdem habe ich noch größeren Respekt vor den Leuten die da drinn sitzen, aber auch die Befürchtung die Sicherheitsmaßnahmen könnten im Fall des Falles nicht ausreichend sein, wenn die noch mehr Tempo zulegen.
Ich denke man sollte die Viertelmeile beibehalten und die Fahrzeuge vielleicht mit der 70/30 Regelung erst wieder etwas einbremsen, denn irgendwo jenseits der 300+mph Marke wartet vielleicht der Dämon.
Ciao
Matthias
The lonesome Dragstripper
05.08.2004, 16:03
Hi
das mit den strecken und sicherheit is so ein ding...
in Santa Pod kann man auf Fahrerlager seite der strecke, bis etwa ca. 5 meter neben der strecke stehen.
da steht man dann direkt hinter dem hohen absperrzaun...
hab da auch ein paar bilder geschossen, als martin hill mit seinem Jet FC da an mir, (höhe der ziellinie) vorbeidonnerte, das geht sehr unter die haut.
von der anderen seite der strecke auf dem erdwass, da kann man auch auf höhe der ziellinie stehen, nur nicht ganz so dicht an der strecke...
Habe mir dort nen durchgang pro qualifikation angesehen, bei top speed... da flattert dir bei den fuelern ganz schön das hemd. wenn da mal was schief läufft, mag man sich gar nicht ausdenken....
sehr faszinierend, aber nur so lange wie nichts passiert.
auf jeden fall muss darauf geachtet werden, das der slogan "dedicated to safety" nicht zur phrase verkommt, klar is da viel geld im spiel, in den staaten ja ein zigfaches wie hier in europa...aber ne katastrophe wie Z.B. le mans in den 50ern, als sich daraufhin merzedes vom rennsport verabschiedete, das wäre fatal für den gesamten dragstersport, (ach so, da starben damals etliche menschen weil ein Merzedes von der strecke abkam und in eine zuschauertribühne raste)
oder noch was.
Ralley, die gruppe B wagen(oder was weiß ich wie die hießen) von Röhrl und konsorten mitte und ende der 80er, höllengeschösse, und die fuhren im wald und was weiß ich was ... ein paar unfälle mit todesfolge, gerade bei zuschauern, machten dem treiben ein jähes ende... schau dir mal die ralleywagen von heute an, nix im vergleich dazu... nicht das mich das wirklich interessiert... aber im vergleich wäre das so, wenn die topfueler und top methanoler verboten und nun mit super gassern um die NHRA krone gekämpft würde, muss nicht unbedingt schlechter sein, von der spannung und so, aber das selbe wäre es nicht...
bin nun ein bisschen abgeschweift, konkrete vorschläge hab ich keine gebracht, aber ich hoffe das nicht was schlimmes passiert, bis gehandelt wird...sondern immer am ball geblieben wird mit updates der safety...
in diesem sinne.
grüße
Markus
groovemachine
05.08.2004, 17:16
klar ist das ganze ein sehr komplexes thema, allerdings sollte man doch bedenken, daß in den letzten jahre trotz der extremen geschwindigkeiten und der tlw. engen spuren kaum fahrer zu schaden gekommen sind.
klar, der aktuelle sehr bedauernswerte todesfall wirft diskussionen auf, aber es ist doch nach wie vor ein sehr sicherer motorsport, immerhin passieren ja des öfteren top speed unfälle bei denen die fahrer unverletzt oder mit leichten verletzungen aussteigen.
wenn es danach ginge müßte - übertrieben gesprochen - jeglicher motorsport jenseits der 80km/h eingeschränkt werden, denn gefährlich ist das auch. ja, ja is quatsch ich weiß, aber ich denke und hoffe, daß es so schnell nicht wieder zu einem solchen unfall kommt und alle weiter den fuß am bodenblech halten, daß ist es doch was unsren sport ausmacht.
abgesehen davon war ich grade diesen april bei den summit nats in las vegas, auch da steht man sehr nah an der strecke, aber wenn man den profesionellen ablauf sieht und vor allem: wie gerade die fueler dort ihre läufe die strecke runter ziehn fühlt man sich doch recht sicher.
das mich keiner falsch versteht, safety first - ganz klar, aber deswegen muß man sich mit ner 70/30 regelung nicht um 10 oder 15 jahre zurück katapultierren.
was mir da (achtung fast off topic) viel mehr gedanken macht ist z.b. ein eric teboul der zweifellos grandiose leistungen zeigt und allen respekt verdient, aber wie sicher ist es denn bitteschön sich auf ne steuerdüse einer weltraumkapsel zu setzen, bei jedem versuch etwas mehr druck auf das treibwerk zu begen und abzuwarten ob die kiste schon bei 550km/h oder dann doch erst bei 600 sachen die erde richtung ozonloch verlässt. das bike war noch nie im windkanal und auch wenn sich das alles lustig anhört, wenn eric z.b. in hockenheim in waldnähe mit 450 km/h absattelt...ich mag gar nicht weiter denken.
also, resume: mit bestehenden oder etwas modifizierten sicherheitsstandarts denke ich muß man nicht über drastische mittel nachdenken die den ganzen sport auf den kopf stellen. wenn wir mal im bereich von 350mph und zeiten an der unteren 4sek. marke sind reden wir wohl nochmal weiter. jeder fahrer weiß, was er tut wenn er sich in oder auf sein fahrzeug setzt.
nur meine meinung!!!
Deine Meinung ist gut, aber ich kann sie insofern nicht teilen: Du sprichst nur von dem Fahrer.
Klar, ein Fahrer der sich in ein Fahrzeug setzt, von mir aus in eine Rakete, .... hat die Verantwortung für sich selber übernommen, und sollte wissen was er bereit ist zu riskieren.
Aber, als Veranstalter, als Verantwortlicher, mußt Du unbedingt auch die Sicherheit der Streckencrew, der Zuschauer, notfalls sogar des Feuerwehrmannes im Einsatz bedenken.
groovemachine
06.08.2004, 00:34
da hast du auf jeden fall recht, allerdings denke ich, daß jeder fahrer der sich in eines der "gefährlicheren" Autos setzt auch an solche sachen denkt, die verantwortung ist natürlich nicht zu unterschätzen.
klar, wenn man in pod im zielbereich bis auf 5 meter an die strecke kommt und da nur ein zaun ist, ist das nicht unbedingt sicher, dann sollte man aber eher daran was ändern (also an streckensicherheit allgemein) als die autos einzubremsen.
noch ein wort zur thema sicherheit: viele der heute im motorsport gängigen sicherheitssysteme, egal ob bestimmt gurtsysteme (wie z.b. die gurte die verhindern, daß die arme aus dem käfig geschleudert werden) oder andre dinge wie rollcage etc. die auch in der formel 1 standart geworden sind kommen aus dem dragster sport. nicht zuletzt wegen der ständigen inovationen ist drag racing zu einer der sichersten motorsportarten geworden - ich behaupte doch glatt, daß es auch zu schaffen ist für sicherheit beim aktuellen leistungsstand zu sorgen.
Klaus Grabow
10.08.2004, 18:54
Habe Eure Beiträge mit Interesse gelesen.
Ich war in den 60er Jahren als Rennsportfotograf für die Nürburgring GmbH tätig, damals keine Leitplanken, die Heckflügel kamen gerade auf, die Karossen keine Andeutung von Aerodynamik, oder wenigstens das, was man damals darunter verstand.
Wenn ich die Entwicklung von damals bis heute betrachte, ENORM !
Es gibt inzwischen Düsen Autos, welche die Schallmauer auf Wüstenstrecken in Jordanien durchbrechen, Flugzeuge, die weit über 7200 Km/h fliegen, Menschen, die mittels Raketen auf dem Mond gelandet sind, Taucher, die mal so eben auf 200 Meter abtauchen und schnell wieder hoch, und Dragsterfahrer, die mal so eben 500 Km/h und schneller fahren.
Diese Menschen riskieren ihr Leben, um die Technik weiterzubringen, die sich in unserem normalen Leben als Fortschritt in vielen Lebensbereichen wiederspiegelt.
Wenn ich einen VW der 60er Jahre mit seiner lebensgefährlichen starren Lenksäule vergleiche mit heutigen Autos mit all ihren passiven Sicherheitsmerkmalen, dann weiß ich, diese Errungenschaften kommen aus dem Rennsport.
Und so kommen alle Errungenschaften in allen Bereichen unseres Lebens von Frauen und Männern, die mittels sportlichen Aktivitäten Ihr Leben aufs Spiel gesetz haben, um uns sichere und bessere Technik in die Hand zu geben.
Jede Form von Beschneidung und Reglementierung dieser wagemutigen Eroberer führt zu einem Stillstand der technischen Entwicklung und somit zu einem Stillstand der weiteren Entwicklung der Menschheit.
Besonders wir Deutsche müssen aufhören, andern Menschen zu sagen, was sie zu tun und was was sie nicht zu tun haben.
Wir waren einmal die führende Nation in der Luftfahrt, Lilienthal hat das Fliegen erfunden, aber was ist aus dieser Fliegernation geworden? Ein Anhängsel der Intern. Luftfahrt.
Auf Grund unserer Mentalität, technischen Fortschritt als
gefährlich einzustufen, sind wir weltweit technologisch zurückgefallen.
Komme gerade aus Mantorp und Gardemoen zurück, was dort an Dragracing abgeht, davon können wir hier nur träumen.
Also, durchbrecht Bestimmungen, geht gegen Verordnungen an, macht Euer Ding, ohne die Behörden groß zu Fragen, meistens kommen sie hinterher, und fragen, was da los war, und somit zuspät, seid zivil Ungehorsam, drängt den Staat durch Aktion zurück, und kümmert Euch um Eure Belange, nicht um die Belange des Staates.
Gruß Klaus
coolchevy
10.08.2004, 19:36
meine Worte !
R E V O L U T I O N !!!! :D
drag race heisst gasgeben, sonst kommt noch wer auf die Idee Rillen in die Slicks zu schneiden
skorpionhbg
10.08.2004, 21:07
Also für die Sicherheit der Zuschauer sollte immer optimal gesorgt werden auch wenn ich mir die langen Gesichter vorstellen kann wenn man etwas weniger zu sehen bekommt durch grösseren abstand zum Track . Aber für alle Fahrer gilt niemand wird gezwungen , Risiken sind bekannt und wer nicht will soll Modelfahren gehen das ist ungefährlch . Meine Meinung .
We Rule The Streets
LIKKEDEELER-RACING
...also nochmal:
Die Rennstrecken muessen noch viel BESSER (präpariert) werden - vor allem in Deutschland,
oder endlich gebaut werden um die Voraussetzungen
zu schaffen schnellere Geschwindigkeiten SICHER zu erreichen - das Problem das wir haben sind nicht die Fahrer die mutig genug sind zu fahren, sondern die Voraussetzungen die diesen derzeit geboten werden.
- Wo aber eine hohe Geschwindigkeit auf vorhandenen Tracks nicht möglich ist, kann man die Sicherheit nur durch Verkürzung oder Beschränkung einhalten.
Man könnte einen Feldweg nehmen und sagen: Fahrt doch einfach so schnell ihr könnt - wenn was passiert seid ihr selber schuld, die Leute die zuschauen auch .... funktioniert so aber leider nicht (mehr).
So wie die Automobile sich weiter entwickelt haben, haben sich auch die Schadenersatzklagen weiterentwickelt.
Da wir schon bei Lilienthal sind: frag den Bauern was er für das geknickte Korn vom Absturz bekam - und dann was der Absturz einer Linienmaschine kostet.
Klaus Grabow
11.08.2004, 19:45
@Silke,
bei Lilienthals Absturz war dort kein Korn, sondern nur Wiese, in einem Kornfeld zu landen ist ganz schön gefährlich, kenn ich als Drachenflieger, die Ähren reißen dir die Beine nach hinten und Du tauchst fast senkrecht in das Feld und somit in den Boden ein.
Und was die Kosten eines Flugzeugabsturzes mit Sicherheit beim Dragracing zu tun haben, versteh ich nicht ganz.
Liegt wohl an meinem Alter.
Klaus Grabow
11.08.2004, 19:59
Hier ein Vorschlag:
Die Zuschauertribünen oder Erdwälle nicht parallel zur Strecke zu bauen, sondern von der Startlinie an in einem sich öffnenden Winkel zum Ziel hin anlegen.
Somit wird bei steigender Geschwindigkeit der Wagen der Abstand zum Publikum immer größer. Und die so entstehende freie Fläche kann mit weiteren Schutzzäunen bebaut werden.
Das wird den Zuschauern im Zielbereich nicht gefallen, aber die sitzen doch nur dort, weil der Startbereich voll ist.
Alternativ müßten dann die Tribünen im Startbereich vergrößert werden, und somit sind die Zuschauer aus dem Bereich größter Gefahr herausgehalten.
Als ich vor Jahren, vor dem Bau, die Baupläne für den Houston Race Track in den Händen hielt, war das auch dort so geplant gewesen.
@ Klaus
erstens hast Du zuerst Lilienthal gebracht ;) und wie unangenehm Stroh sein kann weiß ich nur vom Strohballenstapeln und nicht vom Landen... Der Vergleich war nur als Beispiel gedacht: einer muß die Kosten/Verantwortung tragen wenn doch was schief geht - ob beim Fliegen oder beim Fahren ist das zwischen damals und heute ähnlich verkompliziert.
Die Idee mit den trichterförmigen Zuschauerabsperrungen ist nicht neu und wird von uns beim Test&Tune in Bitburg seit Anfang an praktiziert, vor allem da wir temporäre einfache Absperrungen verwenden (müssen) wurde aber meines Wissens auch früher schon in Deutschland benutzt...
warum nun Dragstrips beim Mauer- und Tribünenbau strikt parallel und nicht trichterförmig bauen - richtig angelegt finde ich sehen die Zuschauer sogar mehr,
aber ist wohl eine Frage von Platz und Kosten.
Klaus Grabow
12.08.2004, 21:13
@Silke,
da wir ja meistens auf ausrangierten Flugplätzen rennen, ist die Platzfrage kein Thema,und wenn die Zuschauer im Zielbereich weggenommen werden, spart man sich die Kosten für dortige Zuschauerstände, und kann das gesparte Geld in den Startbereich für mehr Zuschauerstände investieren. Wäre doch eine Lösung ?
@ Klaus
sag' das net mir, sondern denen die permanente Strecken auf ehemaligen Flugplätzen anlegen (dürfen/können/haben).
Bleibt nur noch die Qualität der Strecken/Runways.
DA sollte nur das Beste vom Besten grad gut genug sein und investiert werden.... denn wo Wellen, Buckel,
Kleinteile und Löcher sind, kannst Du nicht richtig schnell fahren ohne abzuheben. Da nutzt auch ein Zauntrichter nix.
Klaus Grabow
13.08.2004, 21:51
@Silke,
ja wer legt denn permanente Dragstips auf ehemaliegen Flugplätzen an????????
Ich kenne niemanden!!!!!
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