Klaus Grabow
21.02.2005, 15:27
Hier der zweite und letzte Teil über die Zeitmessung bei Dragraces, Original von Micheal Beard auf www.competitionplus.com.
Der erste Teil steht bei Tech Talk unter Zeitmessung.
Die Frage ist, warum muß der Fahrer reagieren, bevor das grüne Licht angeht. Die Antwort ist 2-teilig.
Erstens wegen des "Rollout"-Zeit des Fahrzeuges, nennen wir sie abgekürzt ARZ (Auto-Reaktions-Zeit).
Zweitens wegen menschlichen Reaktionszeit.
Wenn jemand einen Bleistift senkrecht an 2 Fingern vor mir hält, und ich meine geöffneten Hände darunter halte,
wie lange brauche ich, um meine zusammenzuschlagen und den Bleistift abzufangen. Durch Experimente wurde eine durschnittliche menschliche Reaktionszeit von 0,21 Sekunden ermittelt. Nennen wir sie FRZ (Fahrer-Reaktions-Zeit).
Mit diesen beiden Begriffen ausgerüstet, können wir analysieren, wie wir uns vor der Ampel verhalten müssen.
Die ARZ wird variieren wegen der Reifengröße, der Geschwindigkeit des Fahrzeuges und anderer Variablien.
Durch Experimente mit einem Competition Car an der Ampel wurde ein Durschnittswert von 0,32 Sekunden ermittelt. Mit diesen Zeiten rechnen wir mal ein Fallbeispiel durch.
Wenn der Fahrer genau beim Aufleuchten des grünen Lichtes aufs Gas geht, was hat er dann für eine Reaktionszeit?
Wenn das grüne Licht aufleuchtet, hat die Messung der Reaktionszeit schon 0,500 Sek. abgespult.
Grünes Licht an: 0.000
FRZ 0,210
ARZ 0,320
-----------
Reaktionszeit 0,530
Die beste Reaktionszeit, die der Fahrer erreichen kann, ist also über 1/2 Sekunde. Die Zeit wäre bei einer Ampel nach dem alten System eine gute Zeit, aber bei der neuen Praktik, wo 0,000 Sek Spitze ist, ist der Wagen sehr schnell wieder auf dem Anhänger.
Also nehmen wir ein anderes Licht als Startsignal, nämlich das untere orangene Licht.
Orange Nr. 3 - 0.500
FRZ 0,210
ARZ 0,320
----------
Reaktionszeit 0,030
Das wäre eine Klasse Reaktionszeit, aber wie können wir noch schneller reagieren?
Wir haben in diesem Beispiel angenommen, das unser Auge alle anderen Signale nicht wahrgenommen hat. Wäre da nur ein einziges oranges Licht, und keine vorher aufleuchtenden orangen Lichter, eine 0,030 Zeit wäre so ziemlich das Beste, was wir erreichen könnten.
Aber der Fahrer sieht auch die Zeitfolgen des ersten und zweiten orangen Lichtes, somit können wir das Aufleuchten des dritten orangenen Lichtes voraus- ahnen, auch wenn wir es noch garnicht gesehen haben.
Und somit können wir auch noch an der 0,030 Zeit arbeiten.
Ein bißchen mehr Talent, Wahrnehmung und/oder tuning am Auto kann die ARZ und FRZ ändern, besonders, da Menschen unterschiedliche Reaktionzeiten haben, oder die Autos schneller oder langsamer sind. Diese Fähigkeiten können erlernt werden, um die Reaktion des
Autos zu ändern, genau so die Reaktion des Fahrers. Richtig zusammengebracht, läßt sich ein Feintuning erreichen.
Wenn Michael Beard die Serie fortsetzt, werde ich sie wieder hier unter Tech Talk posten .
Wünsche allen eine lustige Rennsaison.
Gruß Klaus Grabow
Der erste Teil steht bei Tech Talk unter Zeitmessung.
Die Frage ist, warum muß der Fahrer reagieren, bevor das grüne Licht angeht. Die Antwort ist 2-teilig.
Erstens wegen des "Rollout"-Zeit des Fahrzeuges, nennen wir sie abgekürzt ARZ (Auto-Reaktions-Zeit).
Zweitens wegen menschlichen Reaktionszeit.
Wenn jemand einen Bleistift senkrecht an 2 Fingern vor mir hält, und ich meine geöffneten Hände darunter halte,
wie lange brauche ich, um meine zusammenzuschlagen und den Bleistift abzufangen. Durch Experimente wurde eine durschnittliche menschliche Reaktionszeit von 0,21 Sekunden ermittelt. Nennen wir sie FRZ (Fahrer-Reaktions-Zeit).
Mit diesen beiden Begriffen ausgerüstet, können wir analysieren, wie wir uns vor der Ampel verhalten müssen.
Die ARZ wird variieren wegen der Reifengröße, der Geschwindigkeit des Fahrzeuges und anderer Variablien.
Durch Experimente mit einem Competition Car an der Ampel wurde ein Durschnittswert von 0,32 Sekunden ermittelt. Mit diesen Zeiten rechnen wir mal ein Fallbeispiel durch.
Wenn der Fahrer genau beim Aufleuchten des grünen Lichtes aufs Gas geht, was hat er dann für eine Reaktionszeit?
Wenn das grüne Licht aufleuchtet, hat die Messung der Reaktionszeit schon 0,500 Sek. abgespult.
Grünes Licht an: 0.000
FRZ 0,210
ARZ 0,320
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Reaktionszeit 0,530
Die beste Reaktionszeit, die der Fahrer erreichen kann, ist also über 1/2 Sekunde. Die Zeit wäre bei einer Ampel nach dem alten System eine gute Zeit, aber bei der neuen Praktik, wo 0,000 Sek Spitze ist, ist der Wagen sehr schnell wieder auf dem Anhänger.
Also nehmen wir ein anderes Licht als Startsignal, nämlich das untere orangene Licht.
Orange Nr. 3 - 0.500
FRZ 0,210
ARZ 0,320
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Reaktionszeit 0,030
Das wäre eine Klasse Reaktionszeit, aber wie können wir noch schneller reagieren?
Wir haben in diesem Beispiel angenommen, das unser Auge alle anderen Signale nicht wahrgenommen hat. Wäre da nur ein einziges oranges Licht, und keine vorher aufleuchtenden orangen Lichter, eine 0,030 Zeit wäre so ziemlich das Beste, was wir erreichen könnten.
Aber der Fahrer sieht auch die Zeitfolgen des ersten und zweiten orangen Lichtes, somit können wir das Aufleuchten des dritten orangenen Lichtes voraus- ahnen, auch wenn wir es noch garnicht gesehen haben.
Und somit können wir auch noch an der 0,030 Zeit arbeiten.
Ein bißchen mehr Talent, Wahrnehmung und/oder tuning am Auto kann die ARZ und FRZ ändern, besonders, da Menschen unterschiedliche Reaktionzeiten haben, oder die Autos schneller oder langsamer sind. Diese Fähigkeiten können erlernt werden, um die Reaktion des
Autos zu ändern, genau so die Reaktion des Fahrers. Richtig zusammengebracht, läßt sich ein Feintuning erreichen.
Wenn Michael Beard die Serie fortsetzt, werde ich sie wieder hier unter Tech Talk posten .
Wünsche allen eine lustige Rennsaison.
Gruß Klaus Grabow