Zylinderköpfe oder Motorblock abfräsen?
Ich hab hier einen small block Motor der ein Verdichtungsverhältnis von 8,85:1 hat, es sollten aber 9,5:1 sein.
Problem ist neben den großen Brennräumen (62cm³ ausgelitert) dass die Kolbenoberseite im OT im Mittel 0,8mm unter den Zylinderkopfplanflächen liegt.
Wenn man den block auf "zero deck" fräst, also 0,8mm wegnimmt, ergibt sich genau das gewünschte Verdichtungsverhältnis.
Ich würde es daher so machen. Die Ventile haben noch jeweils einen mm mehr Spiel zu den Kolben als die vom Hersteller der Nockenwelle angegebenen Mindestwerte, sollte also passen.
Meine Frage: es wird ja beides gemacht, was ist günstiger, Block oder Zylinderköpfe abfräsen? Und ist 0,8mm am Block noch zu empfehlen?
Gruß,
Simon
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Nochmal hoch damit, ich hab den Block ja beim Motorenbauer 0,8mm abfräsen lassen, heute beim montieren des Kurbeltriebs hab ich festgestellt das die Kolben auf der linken Bank eben mit der Deckfläche sind, auf der rechten stehen sie raus wie auf den Fotos zu sehen.
Nach einigem Messen und vergleichen mit den Werten die ich vor dem Abfräsen gemessen habe hat sich rausgestellt das der Idiot auf der linken Bank 0,8mm und auf der rechten ca. 1,5mm abgefräst hat.
Ich hab noch nie so einen Ärger wie mit diesem Scheißmotor gehabt, eigentlich war nur Tausch der Nockenwelle geplant, das zieht sich jetzt schon ein halbes Jahr hin.
Ich hab jetzt überlegt wie man den Block retten könnte, wenn ich auf der linken Bank eine 8548 PT2 von Fel Pro und rechts eine C5513-070 von Cometic verbaue komme ich rechts auf 9,40:1 Verdichtung, links auf 9,41:1 (mit den tatsächlich gemessenen Werten und ausgeliterten Brennräumen).
Mal davon abgesehen das es Pfusch ist und ich es normal nicht machen würde, was spricht dagegen die zu viel abgefräste Deckfläche mit einer stärkeren Zylinderkopfdichtung auszugleichen? Was dafür spricht ist auf jeden Fall das ich die Schnauze sowas von voll hab von dem Teil und micht nicht noch länger damit rumärgern will...
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Von dieser älteren Geschichte gibt es eine Fortsetzung, wenn auch ohne happy End.
Nachdem ich damals dem guten Mann der mir die Deckflächen unterschiedlich abgfräst hat sein Werk gezeigt hatte war er einigermaßen einsichtig. Er hat sich bereit erklärt die andere Deckfläche anzugleichen und sämtliche Kolben passend abzudrehen.
Nach Monaten des Wartens und mehreren Anrufen hat er das auch gemacht.
Der Motor ist dann richtig gut gelaufen, bis zum vergangenen Samstag, wo er im dritten Gang unter Volllast mit einer satten Fehlzündung aus beiden Auspuffrohren ausgegangen ist. Die Ölpumpe hat durch einen angesaugten Fremdkörper blockiert, wodurch das Comp Cams Plastikverteilerritzel mehrere Zähne verloren hat.
Sämtliche Lager (besonders Pleuellager) sind im A..., den Ölfilter hab ich aufgeschnitten, da war auch viel Dreck drin. Die Kurbelwelle sieht allerdings verhältnismäßig gut aus.
Ich muss dazu sagen das ich damals die erste Regel beim Motorenbau verletzt habe (alle Fremdarbeit selber nachkontrollieren). Als ich den short block endlich bekommen habe war der mit Montagepaste komplett zusammen gebaut. Ich hab dann aus lauter Eile stichprobenartig nur zwei Kolben rausgebaut und geschaut ob er mit den Ringen irgend einen Blödsinn gemacht hat, danach alle Pleuel- und Hauptlagerschrauben nochmal nachgezogen, Zylinderköpfe+ Ansaugbrücke drauf und Motor eingebaut.
Ich vermute ganz einfach das er den Block nach dem Bearbeiten nicht vernünftig sauber gemacht hat. Oder sehen die Lagerschalen für irgend jemand hier nicht nach Dreck im Öl aus?