Mit Top Speed ins Ziel - und dann?
Moin Members und Gäste !
Ich war in Hock am Mikro, aber den Crash habe ich so gut wie gar nicht kommentiert.
Denn ich habe ihn gar nicht gesehen, es wurde sehr schnell gestartet,
die Burns liefen ja oft schon, wenn die Racer noch nicht mal im Ziel waren, wenn ich mich da recht erinnere.
Das hatte zur Folge, daß ich SOFORT nach Zieldurchfahrt auf meinen Daten Monitor sehen mußte,
um die Zeiten zu kommentieren, denn nach 1 sec. waren die Daten weg und das nächste Rennen drauf.
Und deshalb habe ich erst was gemerkt, als die nachfolgenden Starter ihre Motoren ausmachten,
weil da hinten das komplette Gelblicht-Festival auf der Strecke stand.
Und dann habe ich die Pro Mods selbst mit Fernglas nicht mehr sehen können,
eh egal, die Sache war schrecklich schief gelaufen und da gabs nix mehr zu kommentieren,
wies passiert war sahen wohl viele Zuschauer,die in den Auslauf schauen konnten, ich nicht.
Ich habe dann erstmal abgewartet und mich erkundigt, was da überhaupt los war.
Als ich dann mitbekam, was da passiert war, konnt ichs kaum glauben, na ja,
wenigstens sind (fast) alle Knochen heile geblieben.
Wegen dem "schwebenden Verfahren" habe ich dann auch später nix mehr davon erzählt,
denn da neutral zu bleiben wäre mir wohl schwer gefallen, vielleicht den Zuschauern auch und so was macht man nicht.
Unfälle werden auch in Pod nicht kommentiert,
außer den Zuschauern was über den Fahrer Zustand zu sagen,`so hab ichs da auch gehalten.
Zur beschwerde eines K.B. Team Members, ich find das Posting jetzt nicht :
Natürlich willst du vom Vorstart aus nach hinten,
wenn du nicht weißt, wie es deinem Fahrer nach dem Unfall geht.
Früher hätte ich das auch verstanden, heute respektiere ich es, ABER:
Auch so was geht nicht, so schwer das auch zu verstehen sein mag.
Als Bruno vor 3 Jahren mit der Vette in Pod abflog und richtig böse im Acker landete,
wollte Fränzi natürlich sofort mit dem winzigen Quad hinterher.
Sie wurde von den Streckenposten zurückgehalten und war natürlich total fertig deswegen und verzweifelt,
weil es lange dauerte, bis Nachricht kam, daß Bruno aus dem Wrack herausgeschnitten wurde,
zum Glück "kaum" verletzt.
Ich war natürlich auch sehr verwundert und verärgert über A) dieses verhalten des Streckenpersonals,
und B) daß die Zuschauer nicht pfiffen, wie Fränzi da einsam und weinend im Vorstart rumstand.
(Nicht lange, denn ich war bei ihr, mit ner Schulter und Trost, dabei war ich selbst in Sorge um Bruno.)
Später erklärten die engländer mir,
daß ein noch so hilfreiches Team Member nix bei einer Unfallstelle zu suchen hat,
denn das ist ein Ort für Profis im Einsatz und nicht für eventuelle emotionale Reaktionen.
Und das habe ich mit Nachdenken auch kapiert und übernommen, auch wenns schwer fällt im Herz.
Mal GANZ was anderes dazu, aus meiner Sicht :
Und zwar zum Thema Auslauf im Allgemeinen.
(Wenigstens an DEM gibts ja nichts zu kritisieren in Hock,
was die Länge,Mauern und die Bodenbeschaffenheit angeht.)
Ich habe vorhin mal versucht, im Netz eine Suche nach DMSB Streckenabnahme Protokoll zu starten,erfolglos.
Mir gings um die Streckenvorschrift und speziell um die Vorschriften für den Auslauf, da bin ich echt kein Fachmann.
Ich kann mich aber an 2 Sachen erinnern:
Den flapsigen Spruch eines Rennleiters früher in Alteno,
der den Fahrern sagte, das Rennen sei an der Ziellinie zu Ende, wenns um die Hopser im Auslauf ging.
Und an den, nein die Unfälle von Bernd Dietrich,
denn der ist ja in 2 Jahren 2mal nacheinander im Auslauf Gardemoen bei 280 auf ner Welle abgeflogen, mit Schmerzen und Kosten.
Dem wurde auch erklärt, daß die Rennstrecke im Ziel zu Ende sei und der Rest Fahrersache mit Haftungsverzicht,Punkt.
Gibt es überhaupt Vorschriften für den Auslauf, außer der Länge bei Achtel und Viertel Meile?
Wann darf ein Kiesbett kommen, wie in Mantorp?
(Das nur aus Interesse, Mantorp ist abgenommen, trotzdem rutschen da jedes Jahr welche rein.)
Im Regelwerk habe ich nichts über das Verhalten im Auslauf gefunden, auch in Abschnitt 2 nicht.
Gibt es da vielleicht gar keine Regeln außer den ungeschriebenen, und denen des gesunden Menschverstandes?
Und bei der Fahrerbesprechung wird zwar der Rückzugsweg für Racecars und Zugfahrzeuge erklärt,
aber über das verhalten zwischen Ziellinie und Zugfahrzeug wird da auch nichts mitgeteilt.
Ich schreibe hier NICHT nur über Hock, sondern allgemein,
auf MZA heißt es auch nur "da hinten links ist die Round-Up Area", aber wie man sich da hinfährt ?
In Drachten ist das ähnlich wie MZA, oder?
(Ich schreibe diese Zeilen unter Vorbehalt, denn sooo weit hinten im /nach Ziel haben Fotografen wie ich nix zu suchen,
da dürfen nur Profis hin, das kenn ich nicht live, nur Fernglas.)
Ich hätte allerdings vermutet, daß sich die Teams im Vorstart, so wie über Lane Choice oder gleichzeitiges Anlassen,
miteinander absprechen, auch was das abbremsen und abbiegen angeht.
Dem ist wohl nicht so, oder nicht immer.
Also sollte man meiner Meinung nach entweder die ungeschriebenen Regeln bei jeder Fahrerbesprechung erwähnen,
denn auf jeder Strecke ist das Layout anders im Ziel, zumindest in Europa, was ich kenne.
Oder diese Grauzone im Regelwerk sollte mal in Worte gefaßt werden,
an die sich dann alle halten können und müssen.
Denn mit Top Speed ins Ungewisse sollte nicht sein.
Wäre das nicht auch ein Thema für eine FahrerVereinigung, oder geht das auch anders umzusetzen ? (schlechtes deutsch, bin müd.)
Es mag ja auch sein, daß auf anderen Strecken Europas noch EXTRA Personal im Auslauf steht,
um den Fahrern Zeichen zu geben, was zu tun ist und was nicht.
Vielleicht hat die Orga dort schon mal so was ähnliches gehabt, umsonst macht so was keiner, wörtlich nehmen.
Ich weiß nicht, welche Verpflichtung es für Veranstalter gibt,
über die Anzahl, Position, Ausbildung und Funktion der einzelnen Streckenposten /Track Spotter, wer macht mich schlau?
Oder ist das auch nicht so genau in Worte und Strecken-Schemapläne gefaßt, gehört der Auslauf noch dazu?
Ich hätte allerdings auch nicht gedacht, daß so ein Unfall überhaupt passieren kann,
vielleicht war das eine Warnung, jetzt mal was dran zu ändern.
Oder sehe ich das falsch und ein Crash gehört zum Risiko beim Motorsport dazu,
schließlich haben die Bau - und Sicherheitsvorrichtungen ihren Zweck erfüllt.
Und dafür hat der Fahrer ja den Haftungsverzicht unterschrieben, oder?
Kann ja sein, wenn einem was platzt,
aber den Unfall vom Torsten und Marcus eher als einen "unforced error",
wenns beim Tennis wär.
Obwohl ichs nicht live gesehen habe, denke ich, daß Marcus da einen Blackout hatte,
aber er ist ja auch Member hier und schreibt vielleicht was aus seiner Sicht.
Ich mach jetz Schulz,
nach meinen diversen kleinen Postings heut gibts meinen persönlichen Hock- Rückblick/Ausblick morgen (heute),
nach Hamburg schaff ichs leider nicht zu Peter Kruse.
Bis dann,
Benni