Keiner was geschrieben ? Na dann, kurzes Fazit vonne Maloche aus :

Die Strecke hat Potential, da könnte was draus werden.

Gelände riesig, separate Rückführung mit 2 Ausfahrten hat gut geklappt.

Was die Bahn braucht : Gummi, Gummi und nochmal Gummi, entweder durch einige Rennen mehr oder durch Traktor mit Schlitten.

Direkt zum Beginn der Quali war die Bahn natürlich total "grün" und selbst 300 PS Autos suchten vergeblich Traktion.

Das verbesserte sich aber fast von Lauf zu Lauf und schon machmittags war der Startbereich ziemlich schwarz vom Gummi,

welches die Starter beim losfahren mit "rolling Burnouts" auf dem Asphalt gelassen hatten.

Ein großes "Danke Schön" für alle Fahrer, die gekommen waren, um dem Feuervogel Phoenix dabei zu helfen, aus dem Ei zu kommen,

alle wußten, daß man keine Top Zeiten erwarten konnte, und viele mußten erstmal kräftig Leistung rausnehmen.

Viele sind dann ohne Transbrake losgefahren und brauchten trotzdem einen sensiblen Gasfuß, um nicht wegzurutschen,

dabei kamen Zeiten raus, die ca. 1 Sekunde "über normal" lagen, es war anspruchsvoll, die Autos auf die Bahn abzustimmen.

Am Renntag Samstags wurde die Bahn besser, war schwer einzuschätzen, aber wenn Gerd Habermann zweimal unter Index in P/ET fährt,

ist das ein Zeichen, daß die Bahn schneller wurde.

Die Biker waren zum erstenmal bei 1on1 am Start, einige aus der SOET und ein paar heiße V-Mäxe mit um die 200 PS.

Als Bomber Bernd Sax und Speedy Marco Schrade am Freitag Abend die ganze Bahn abgelaufen waren, meinten sie, "Das ist ne 8er Strecke" !

Da war ich etwas skeptisch, obwohl ich ja sonst eher ein Optimist bin, hielt ich das "auf Anhieb" für schwer möglich.

Speedy hatte in Hildesheim ja einige 8er mit 260 rausgehauen, aber er hatte einfach zuviel Dunt und eine zu lange Schwinge,

bei ihm waren es auf Phoenix mittlere 9er "auf der Feder", Bernd Sax machte ernst und schaffte eine 9,1 mit über 250 Sachen,

die 8 wird dann beim nächsten Mal gefahren, denn die Mopedfahrer wollen wiederkommen.

Im Rennen der Pro ET gab es einen Schrecken im Halbfinale, als Bert Gorselitz direkt nach dem Sieg gegen Gerd Habermann scharf nach rechts abbog,

sich dann ein, zweieinhalb mal abrollte und auf dem Dach des Audi liegenblieb.

Großes Aufatmen nach einigen Minuten, als die Rettungs-Mannschaft durchfunkte, daß Bert selbst ausgestiegen war,

außer einem Schrecken, ein paar blauen Flecken und wackeligen Knien war ihm nichts passiert.

Einige Fahrer beklagen sich ja beim Aufbau ihrer Autos wegen der "übertriebenen" Sicherheits-Anforderungen,

spätestens nach so einem Abflug weiß man, warum es die Bauvorschriften gibt und warum die Komissare bei der Abnahme so genau hinsehen.

Bert wußte selbst nicht, was da passiert war, da könnte es einige Ursachen geben, ich denke aber nicht, daß es an der Strecke lag,

denn da ist er selbst und andere Fahrer ja schon vorher und schneller problemlos durchgefahren.

Der Unfall passierte nach einer 10,1 mit 209, die schnellsten bei der Phoenix Premiere waren mit 9,2 und 250 im Ziel,

wie Mario Bellio mit dem neuen Twin Turbo Firebird und der Schweizer Steinegger mit einem neuen Nostalgia Slingshot.

Alles in allem : Eine gelungene Premiere, Phoenix Dragway sollte man sich merken, ein riesen "Danke Schön" an alle Starter,

und auch an die Orga von 1on1, Pro ET, Euro Aircooled Challenge und SOET Bikes.

Am Freitag wurde von einem Akustik-Ingenieur und Sachverständigen den ganzen Tag über der Krach gemessen,

der in diversen Entfernungen, Himmelsrichtungen und Windrichtungen zu hören war, der erstellt jetzt ein Gutachten.

Wenn das positiv ausfällt, und die komplette Genehmigung als "Motorsportanlage" durch ist,

dann haben wir etwas, mit dem ich nach dem Ende der MZA nicht gerechnet hatte : Eine neue Bahn mitten in Deutschland !

Der größte Dank gebührt aber 1on1 Chefin Silke Beer, denn die hat für den ganzen Spaß tief ins nicht vorhandene Schatzkästlein gegriffen,

und mal eben soviel Geld ausgegeben, daß andere sich davon einen sauberen Sportsman Dragster gebaut hätten.

Und warum ? Nicht, weil sie es kann, sondern weil sie es will, und weil sie mindestens genauso Beschleunigungs-verrückt ist wie alle Teams.

Guckt in nächster Zeit mal ins DragMag und auch auf die 1on1 Motorsports Präsenz im Netz und bei Facebook,

da steht drin, wie die Phoenix Geschichte weitergeht, das erste Kapitel wurde mit frischem Gummi auf den Asphalt geschrieben.

Mal sehen, was andere Fahrer, Crew Members oder Zaungäste hier schreiben.