Hallo!

Diese Diskussion dreht sich (neben der erheiternden Seite des Oberweitenvergleichs) ja um den einen Angelpunkt: Kommt Drag Racing in den Medien gut weg?

Die Antwort ist erstmal: Nein, denn es findet überhaupt nicht statt.
Wenn denn was kommt, fangen viele gleich an: Nicht alle Klassen, nicht genau genug berichtet etc. pp.

Leute! Fernsehen ist erstmal Unterhaltung. Oder soll Drag Racing im Telekolleg laufen? Für einen Sender wie RTL2 stehen spektakuläre Bilder und Superlative an Zahlen im Vordergrund. Es interessiert erstmal keinen, daß jemand mit seinem XYZ Strassenwagen eine 13,x fahren kann. Das ist die harte Wahrheit - lebt damit. Trotzdem haben solche Berichte wie auf RTL2 gesehen für alle Klassen einen Vorteil: nämlich Werbung für den Sport - was ihr dann für eure persönliche Situation (Sponsoren, Fans, etc.) daraus macht ist alleine eure Aufgabe.

Sex, Drugs and Rock'n Roll. Nicht nur Drag Racing hat mit im Fernsehen gezeigten Horden von Bierüberströmten 75Bs (aber halt alle männlich) zu kämpfen. Schonmal letzlich einen Bericht (ausserhalb der Sportsender) über die 24h am Nürburgring gesehen? Bei sovielen gezeigten Bierflaschen hätte man eigentlich "Dauerwerbesendung" darüber schreiben müssen.

Street-Legal Races. Tja, schwierig. Im Grundsätzlichen bin ich ein Verfechter von Dragraces für Anfänger und die Wurzeln des Sports liegen ja genau dort: Im sicheren, geordneten Vergleich von Strassenfahrzeugen. So weit. So gut. Auch ich bewundere die Vermarktungstechnische Leistung, die in Eisenach geschaffen wurde. Teilnehmer (und Zuschauer) ohne Ende.
Was ich mich allerdings frage: Warum gehen die Veranstalter jetzt, wo sie sehen, daß ihre Konzepte funktionieren, nicht langsam den Weg zum Drag Racing unter dem vorgesehen Reglement? Geht zum DMSB, holt euch eine Veranstaltungsgenehmigung und macht Motorsport im Rahmen der Sporthoheit des DMSB. Man kann dem DMSB viele Sachen vorwerfen (sehr viele sogar, da fange ich jetzt gar nicht an), aber nicht, daß er schlechte Rahmenbedingungen schaffen würde. Versicherungen, Sportgesetze, Sicherheitsmaßnahmen etc. sichern nicht nur den Veranstalter sondern auch Teilnehmer und vor allem Zuschauer ab. Und es ist nunmal auch so: Nur wenn der Sport innerhalb des DMSB auch von mehreren Veranstaltern betrieben wird, wird er auch innerhalb des DMSB verstärkt wahrgenommen. Nur wenn Drag Racing dort als ernsthaft betrachtet wird, steigt die Chance auf genauso ernsthafte Medienpräsenz.
Wir sind zumindest soweit, daß es ein DMSB und ein FIA Reglement für Drag Racing gibt. Wir sind keine Outlaws mehr - so wie (gaaanz) früher. Nur sollten sich auch alle, die den Sport de facto veranstalten (und erzählt mir nicht, das wäre ja noch kein Sport wenn nur eine Ampel aufgestellt wird, ein bisschen die Zeiten genommen werden und nachher Pokale verteilt werden) sich auch dazu bekennen.

My 2c.