So, Ihr Lieben, wir sind wieder zu Hause. Leider hat uns auch die stundenlage Rückfahrt über dieses Wochenende nicht beruhigen können.

Es sind wirklich viele Teams am Start gewesen. Sehr nette Fahrer. Ein paar sich profilierende Spinner waren auch da, aber da hat die Orga sofort eingegriffen. Soweit alles gut. In Belgien kann man nämlich von einer Minute zur anderen die Genehmigung entzogen bekommen. Das passierte auch, als zwei Fahrer das Gebiet verließen und sich zu weit in andere Gefilde vorwagten. Nach langem Hin und Her und einer ewigen Wartezeit konnte die Quali dann doch noch erfolgen. Leider dann aber nur auf einer Bahn, da die zweite mit Öl nach einem Schaden voll war und gesperrt wurde. Wir selber waren Top-Qualifier an beiden Tagen. Nicht so viel Glück hatten Paul D. und Ole E., die in der Quali einen Motor- bzw. einen Getriebeschaden hatten. Aber das PPH - Team wäre nicht das PPH - Team, wenn man sich nicht nachts aus zwei Trailern eine Bühne bauen und flexen, schweißen, schleifen, schrauben und zaubern würde. So konnte Ole also am Sonntag an den Eliminations erfolgreich teilnehmen.

Wir selber dachten, auch für uns ist es ein guter Tag. Wir waren die ersten, die fuhren, und dann das verhängnisvolle Unglück: Noch BEVOR André überhaupt den Wagen bewegte, bekam er ein Rotlicht. Gelb-Gelb-Gelb-Rot. Damit waren wir raus. Na, das war halt ein Ampelfehler, das Rennen muß wiederholt werden und gut is. Jedenfalls kennen wir das so. Aber nichts von alledem. Wir wurden von Saulus zu Paulus, dann von Hinz zu Kunz und von den sieben Zwergen zu Schneewittchen geschickt: niemand fühlte ich verantwortlich. So langsam schon echt wütend legten wir dann Protest ein, für den sich ebenfalls niemand interessierte und uns ablaufen ließ, wie einen verkaterten Assi. Mike meinte dann, wir sollen ihm ein Video bringen. Ja, klar. Kein Strom auf dem Platz, kein Wasser, 6 Toiletten im Fahrerlager ohne Zwischenleerung für das gesamte Wochenende, die schon überquollen - aber klar, wir haben so ein High - Tec vor Ort, dass man mal eben ein Video zeigen kann... Ich hatte zwar eins, aber natürlich nur mit dem Fotoapparat aufgenommen und somit viel zu klein. Nach so einer Ignoranz hat es uns gereicht und wir haben aufgeladen - aber echt mega - wütend. Unseren Time-Slip habe ich dann 2 Stunden später auf nervende Nachfrage mit Kaffee überkleckert bekommen - der hing noch nicht mal an der Tafel und das ist einfach nicht korrekt. Denn spätestens da hätte man gesehen, dass André nicht mit fast ner Sekunde Vorsprung losgefahren ist. Es ist traurig, dass man die Fahrer lockt und sich dann um nichts kümmert. Wir wußten auch nicht, dass man 2 Qualizeiten fahren muß. Wir kennen das nicht vom KOG, die Regeln sollten ja identisch sein. Nach unserer ersten Quali-Zeit wollten wir also nicht noch mal fahren - wäre André am Sonntag früh nicht noch mal sicherheitshalber gefahren, um zu checken, ob alles funktioniert, wären wir also aus Unwissenheit nicht mal qualifiziert gewesen. Dann war es so, dass man auch in der Quali ruhig mal 11´er Zeiten fahren durfte - die wurden dann eben nicht gewertet, wenn man 2 Zeiten hatte, die im 12´er Bereich lagen. Dies hätte auch Frank R. weitergeholfen, der in seinem ersten Lauf wegen einer 11,9 ausschied, weil er sich nicht traute, einmal sein Fahrzeug auszufahren bzw. näher an den Index zu kommen.
Von alledem hat niemand etwas gesagt. Die Fahrer wurden nicht informiert. Entschuldigung: Skorpion kann sich wirklich brüsten mit seinem Ablauf, der hat auch alle Fahrer informiert und war ansprechbar. Da war es aber niemand und es war schon sehr traurig für die deutsche Delegation, dass keiner von unseren Veranstaltern da war. Ja, Mike Hinkel kam dann mal am Sonntag nachmittag vorbei um das Tankgeld abzugeben und hielt noch ein kurzes Pläuschchen neben den bereits aufgeladenen Autos.
Zugegebenermaßen bin ich echt wütend und störe mich an der Gesamtsumme aller Vorkommnisse. Aber wenn ich einen europäischen Ausscheid veranstalte, dann muß das einfach mal passen. Und das hat es an diesem Wochenende definitiv nicht. Kein Service, keine Qualität, keine Strecke. Was hat man für sein Geld, für den Anfahrtsweg und die notwendigen 2 Tage Urlaub bekommen? Ein kaltes Lächeln. Na danke schön.
Wir selber hatten gar kein Problem mit der Strecke, aber Bernhard und Reinhard hatten dort die schlechtesten 60foot-Zeiten ihres Lebens. Auch viele andere Wagen, die locker 9´ner Zeiten fahren, konnten diese zum Teil nicht knacken. Ob Ole oder viele andere Fahrer: im ersten Gang beim Anfahren standen die, ohne dass sich was bewegte.
Das einzigste, und wirklich das einzigste, was mich / uns tröstet, war unsere deutsche Gemeinschaft. Wir waren das netteste Fahrerlager und ganz schnell bildeten sich aus verschiedenen deutschen Teams DAS deutsche Team. Was sehr süß war: Eine Menge SE´ler. Das Family-Feeling endet also nicht nach einer SE-Veranstaltung, sondern geht weit darüber hinaus. Ein Glück auch, denn sonst hätte es bei mir wohl kurzfristig mal ausgehakt...