und wieder ein update:

am dienstag war ich den ganzen tag bei holger und es war sowohl ein sehr schöner tag, einfach weil wir viel zeit miteinander hatten, aber auch ein sehr anstrengender und auch betrübter, weil deutlich wird, in welcher lage sich holger befindet.
die schwestern und therapeuten waren alle sehr freundlich, haben mir jeden handgriff erklärt und auch die hintergründe benannt.
so war ich dabei als er gewaschen und angezogen wurde und auch als er dann in den rollstuhl gesetzt wurde. ich war sehr gerührt ihn endlich einmal sitzend und angezogen zu sehen und es war ein wenig wie früher.
da sein fieber sich beruhigt hat (gott sei dank) haben sie ihn in der physiotherapie sogar hingestellt. dafür gibt es ein gestell und er bekam einen gurt unter den popo, der ihn stützte und an dem gerät hielt, eine therapeutin hielt ihn dann an schultern und kopf fest, weil er den kopf noch nicht alleine halten kann. die zweite therapeutin machte dann verschiedene übungen mit ihm.
ich war sprachlos, denn nun konnte ich das erste mal wieder zu ihm herrauf sehen.
alle therapeuten und schwestern bestätigten mir, das "er ein harter hund ist" (zitat einer therapeutin, die ihn wirklich gerne hat) und alle haben das gefühl das er kämpft.
die krankengymnastin zeigte mir ein zwei übungen, die ich mit ihm machen kann, wenn ich ihn besuche und das ich gar nicht so zaghaft sein muss.
die logopädin zeigte mir wie die trachealkanüle gepflegt wird, ich bin froh das ich das nicht machen muss.
das arztgespräch empfand ich als schlecht, denn der arzt war schlecht vorbereitet, erklärte mir immer etwas wegen der finanzierung, was mich ehrlich gesagt nicht interessiert und genaues zu den kleinen schritten konnte er mir nicht sagen. er sagte mir lediglich, das sie keine gute prognose stellen können und das weiß ich nun auch mittlerweile.
als ich ging war ich sehr erschöpft und auch ein wenig betrübt, weil mir an dem tag sehr deutlich geworden ist, wie hilflos holger ist und wie unsere gemeinsame zukunft aussieht.
aber nun habe ich zwei nächte drüber geschlafen und nehme mir alles postive aus dem tag. und wir werden weiter kämpfen tag für tag, gegen das fieber und für jede bewusste bewegung.
in diesem sinne
alles liebe

beate