Niemand kauft ein Produkt, das er nicht kennt !
Keiner hat es auf der Liste.
Goodyear beliefert NASCAR, Champ Car, IRL, F1 und Sprint mit Reifen. Auch hat Goodyear mit vielen NHRA Serien Exclusivverträge, aber Stu Grant, verantwortlich für den Rennreifenverkauf weltweit, weiß nicht einmal, das es Dragracing gibt.
Dabei spielt Dragracing sponsormäßig auf gleicher Höhe mit NFL, NBA und PGA.
Die Medien schauen aber alle auf NASCAR und übersehen Dragracing, weil Nascar hat teilweise die Sendezeiten gekauft und mit selbst aquirierter Werbung bestückt, sie vermarkten sich eben professionell.
NHRA Präsident Tom Compton sagte 2003, NHRA ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse in der gesamten Sportwelt.
"Wir sind unbekannt, egal wie wir das sehen", sagt Funny Car Fahrer Gary Scelzi, "und ich sehe keinen Fortschritt".
NHRA steckt fest
In der Marketing- und Anzeigenwelt gibt es eine Grafik, die nennt sich "der Kauftrichter", sie stellt eine auf der Spitze stehende Pyramide dar. Oben, an der größten Öffnung ist das "Bewußtsein", dann folgt nach unten die "Bekanntheit", und dann, wer weiß, das Produkt existiert und er weiß etwas darüber, die "Bild/Meinung", dann "Überlegung", dann "Vorsatz", dann "Shopping gehen", und zum Schluß "Kauf".
Bewußtsein steht am Anfang, und genau da drüber, noch vor dem Bewußtsein, scheint Dragracing stehengeblieben zu sein.
Wir müssen bekannter werden.
Viele wissen, das es Dragracing gibt, aber sie kennen sich kaum damit aus. Gefragt, sagen sie: Jaa, cool, Big Daddy und Shirley.
Scelzi sagt:"Das sind Helden für Sie, aber Helden der Vergangenheit, und heute kennt man nur John Force, und sonst niemanden".
John ist ein Geschenk des Himmels für die NHRA, er ist ein begnadeter Selbstdasteller. Aber er ist allein. Wo sind all die anderen Fahrer. Da sind ein paar Charakteere drunter, wir müssen sie ins Rampenlicht zerren, bekannt machen. Der Zuschauer braucht Auswahl, um zu entscheiden, wen er siegen sehen will und wen nicht. Scelzi ist froh, das Coca Cola mit Powerade für Winston eingesprungen ist, als diese von der Regierung gezwungen wurden, die Tabakwerbung einzustellen. Aber er würde gerne sehen, das Coca Cola die Werbung auf den Dragstern auch landesweit per TV rüberbringt, denn dann greift sie erst richtig. Was nützt es, ein teurs Bild zu malen und dann in der Küche aufzuhängen. Es muß publiziert werden, damit es bekannt wird.
Einer der tollsten Motorsportarten der Welt.
Scelzi wundert sich, warum Dragracing nicht vom amerikanischen Hunger nach Extremen profitiert.
"Vielleicht haben wir einige Dinge nicht gemacht, die wir hätten tun sollen" sagt Scelzi. "Dieser Sport hat soviel Potential, mit den richtigen Leuten in der NHRA sollten wir schon lange eine Show bei Fox und ABC haben".
TF Fahrer Morgan Lucas bringt es auf den Punkt."Extremer Sport ist im Moment das Ding in der TV Industrie. Und Dragracing sollte dafür bekannt sein, aber NHRA hat das irgendwie verschlafen das rüberzubringen. Dabei ist unser Sport radikal.. Und NHRA sollte sich darauf konzentrieren, die Leute lieben Drama."
Lukas kennt viele NASCAR Fahrerpersönlichkeiten, und weiß, wie sie von der eigenen Organisation unheimlich professionell vermarktet werden und somit NASCAR zu dem gemacht haben, was es heute ist.
Da sind diesen jungen, aufgedrehten Typen, telegen, kein abgerissenes Aussehen, sauber, voller Selbstvertrauen und cool. So müssen wir sein, aber in Dragracing haben wir die falsche Einstellung gegenüber Professianalität, wir müssen uns dem Zuschauer gegenüber viel interessanter machen.
Kann NHRA von NASCAR lernen?
Laut Don Garlts` Motto ja: Kopiert sie. Wenn du weißt, es funktioniert, kopiert sie. Nicht Diskutieren, versuch es nicht anders zu machen. Kopiert sie.
Versucht doch mal dieses.
Auf die vielen Kinder Benefizveranstaltunge hinweisend, die NASCAR Fahrer und Sponsoren veranstalten, könnten doch die NHRA Fahrer da mit einsteigen und ein Benefiz Baseballspiel gegen NASCAR machen. Lasst uns ein Baseballstadion voll kriegen, ein gutes Spiel machen und wir sind in der Presse und TV, und haben den Kindern geholfen. Laßt uns einsteigen.
Und auch das NASCAR Modell, junge Fahrer und Crewchiefs zu trainieren und zu unterstützen, war sehr erfolgreich. Die NHRA muß den unterfinanzierten und machmal unorganisierten Teams zeigen, wie sie auftreten und Rennen als Geschäft sehen müssen.
Scelzi sagt, er hat von einem Winston PR-Mann gelernt, wie man einen nicht gut vorbereiteten TV Reporter durch sein eigenes Interview führt. Er hält dies für sehr wichtig, um ein positives Ergebnis zu erhalten.
Auch ist wichtig, das NHRA die Sponsorgelder allgemein verteilt und nicht nur 3 - 4 Teams bevorzugt, und der Rest geht leer aus. Bei diesem Sport riskieren wir oft unser Leben, und wir sollten dafür ordentlich entlohnt werden.
Hört überhaupt jemand zu ?
Scelzi fragt sich das, andere auch.
"Ich bin als Fahrer ziemlich frustriert. Ich verdiene hier ganz gut, aber wenn ich jemals aufhöre mit Fahren, ich hab ein Geschäft, auf das ich zurückgreifen kann. Aber all die Bernsteins oder Worshams in dieser Welt, die haben nichts, wenn sie mal aufhören müssen. Es ist wichtig für sie, hier weitermachen zu können. Wenn NHRA fast nur die Teams mit mehreren Wagen unterstützt, weiß ich nicht, wo dieser Sport noch hingehen wird. Die Einstellung bei der NHRA muß sich ändern.
Die Ergebnislisten sind die selben jedes Jahr, die Statisiken sind statisch, eine Vision nicht sichtbar".
(Kommt alles irgendwie bekannt vor, vielleicht kann man die Buchstaben NHRA auch austauschen)
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